Nancy Vieira bringt ihre Heimat, die Kapverden, zum klingen, gerade weil sie viele Freunde aus aller Welt ins Studio einlädt.
Es gibt ein paar Dinge, mit denen man immer verbunden ist: mit der Familie, der Herkunft, der heimatlichen Kultur. Darüber hinaus kann man wachsen, offen sein. Das hat Nancy Vieira immer gemacht, und belegt es auch mit dieser, ihrer sechsten Studioproduktion wieder.
Es ist ein Album, das die Wärme und den Stil-Reichtum der kapverdischen Inseln spiegelt. Co-Produzentin und auf einem Song auch Gastsängerin ist die Fado-Ikone Amélia Muge, die ursprünglich aus Mosambik stammte. Ein anderer Gastsänger ist Paulo Flores, einer der wichtigsten Sänger aus Angola. Mit Antonio Zambujo gibt sich eine weitere Fado-Grösse die Ehre. Aufgenommen wurden die 14 Songs im Studio des brasilianischen Bassisten Jorge Cervantes. Musiker zweier Generationen teilten sich die Studioarbeit.
So gesehen ist «Gente» eben nicht in erster Linie ein kapverdischen Album, sondern getragen von einem lusophonen Gefühl, Saudade als die grosse, verbindende Gefühlsklammer. Einige Songs stammen aus der Feder von Mário Lúcio. Doch Nancy Vieira gräbt auch tiefer, bringt eine wenig gespielte Melodie des Songschreibers B. Leza zum funkeln. Oder ein Lied von Ano Nobo, der mehrere Hundert Lieder zum kapverdischen Liederbuch beigetragen, zeitlebens aber nur eine Produktion eingespielt hat (YouTube).
«Gente» klingt nach den Kapverden, bringt aber ein viel welterfahreneres Liederbuch, und ist interpretiert mit viel Empathie und Schmelz.
Rating:
Dr. Dez-the-Finger meint
Naja, es kann mal dauern, bis cede.ch die CD liefert. Bei der Swift wären sie wohl schneller.
Dr. Dez-the-Finger meint
Schmurgelt gut rein. Lovely Nancy ist die vielleicht beste Sängerin von Cabo Verde. Und weitaus besser als Taylor Swift.
Und für Paulo „Zé Inacio“ Flores brennt immer ein Kerzchen.
Jodok Kobelt meint
Kann / soll man Taylor mit Nancy vergleichen? Können ja, aber es sind zwei so grundverschiedene Welten, dass ich es lieber lasse…