Von den Salomon Inseln im Pazifik kommen Melodien und Töne, die den Eindruck vermitteln als hätten hier Maori zusammen mit Anden-Indios komponiert.
Der Grund: Das Hauptinstrument der Bewohner der Are’are Region auf Malaita Island ist die Panflöte – und das in einer Vielfalt von Ausführungen von ganz hoch bis ganz tief runter in die Bässe. Begleitet und angetrieben wird das Flötenorchester von Trommeln, die sich aber eher im Hintergrund halten, und Klanghölzern. Die Gesänge schwelgen in den leicht süsslichen Harmonien, wie man sie z.B. von Telek, den Stringbands von Papua-Neuguinea oder von Te Vaka kennt. Die Leadsänger shouten aber auch mal wie Aborigines, und einige Songs kennen sogar die Disharmonie.
Die seltsame musikalische Brücke zwischen den hohen Anden und dem Backout Australiens, zwischen Zamfir und Yothu Yindi, kennt zwei Facetten: Kompositionen, die ihre Wurzeln in der Tradition haben; die sprechen eine klare, urige Sprache, und treffen direkt ins Herz. Auf der anderen Seite sind die Einflüsse asiatischer Popmusik auch rauszuhören, und dann kann es auch mal in süsse, kitschige Melodien und Arrangements kippen. Die Ausrutscher sind aber in der Minderzahl. Es überwiegt die Eigenständigkeit einer Musikkultur, die hoffentlich ihren Weg zwischen Tradition und Folklore findet.
Eine überraschende Klangkombination von einem Flecken dieser Erde, dessen musikalische Vertreter in unseren Breitengraden selten zu hören sind.
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