Die Cellistin Nesrine legt ein Chanson-Album vor. Sie verabschiedet sich damit nicht vom Jazz, nur ist sie diesmal mehr Sängerin, erzählt mehr von sich.
Als wollte Nesrine zeigen, aus welchen Welten sie stammt, beginnt die CD mit einem klassisch inspirierten Präludium. Nur um dann in eine Melodie gewordene Erinnerung zu fallen, gesungen in ihren beiden Muttersprachen. Zwischen diesen beiden pendelt sie denn auch durch das gesamte Album hin und her; mal überwiegt Arabisch, dann wieder Französisch. Im Lauf der CD kommt dann noch Englisch dazu. Es sind Chansons, aber ohne die vorhersehbaren Chansonharmonien; Melodien, die sich entspannt in den Gehörgängen einnisten.
Die harmonischen Färbungen der Kompositionen passen sich den jeweiligen Song-Inhalten an. Wenn Nesrine – in Englisch – von den Ängsten erzählt, denen sie auf ihrem Lebensweg begegnete, dann schwingt ein Hauch von R&B durch die Melodie. «Bonnie & Clyde» erinnert von Weitem an «Yolanda» von Robert Wyatt, obwohl da auch eine Melodie von J.S.Bach eingebaut ist. Nesrine holt diese Songs aus ihren eigenen Lebenserfahrungen. Auch wenn die Komponistin ihre Chansons gerne in einer grauen, beängstigenden Stimmung beginnt, lichten sich Worte und Harmonien, machen der Leichtigkeit, der Hoffnung Platz.
Der Titel der Produktion ist «Kan Ya Makan» – übersetzt «Es war einmal…». Die elf Kompositionen sind vertonte Gefühlsreisen.
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