In England und Simbabwe aufgewachsen, musikalisch zwischen Songwriter-Komposition und Rhythmen aus dem Süden Afrikas zuhause, legt die musikalische Globetrotterin ein Liederalbum voller Assoziationen vor.
In den ersten elf Jahren ihres Lebens wohnte Netsayi in elf verschiedenen Häusern, besuchte neun verschiedene Schulen, und das auf zwei verschiedenen Kontinenten – Europa, resp. England und Afrika, resp. Simbabwe. Der Vater kämpfte in den 70zigern im Untergrund für die Unabhängigkeit seiner Heimat, die Mutter zog die Kinder in Camden auf. Schule ab 1980 dann in Harare, und Ausbildung in Südafrika. Nicht erstaunlich, dass die Fixpunkte von Netsayis Jugend ihre Notizbücher, ihr Schreibwerkzeug und einige Radiostationen waren. Die politischen Versammlungen langweilten sie, aber sie liebte die Police Brass Band.
So wurde das musikalische Universum von Netsayi bevölkert von Vorbildern wie Joan Armatrading, Nina Simone, Sade, Bob Marley, Peter Tosh, Dollar Brand, von Pop aus dem Westen, Funk und Bubblegum aus Südafrika oder Kwasa Kwasa aus Zaire. Als Komponistin verarbeitet sie diese Einflüsse in Songs, die irgendwo zwischen Armatrading und Tracy Chapman angesiedelt sind. In einigen Arrangements klingt der Süden Afrika an, ist aber nicht bestimmend. In den Texten Nachdenkliches, verstörte Emotionen und Fragen: How can we prepare for love? heisst es in «Punch Drunk», «Top Cop» erzählt von Hilflosigkeit, Demütigung und Wut.
Monkey’s Wedding ist das zweite Album einer Songwriterin, die sich freischreibt. Noch beeinflussen die Vorbilder die Kompositionen, aber es zeigt sich auch eine ausdrucks- und willensstarke Sängerin.
Rating:
Schreibe einen Kommentar