Ist Afrobeat entwicklungsfähig? Oder haben die Pioniere die endgültige Form festgelegt? Newen Afrobeat aus Chile geben auf solche Fragen eine überzeugende Antwort.
Ist Grietas eine EP oder eine volle Studioproduktion? Diese Frage erübrigt sich, wenn man mal erst in die sechs Tracks reinhört. Wikipedia definiert zwar EP als «etwas weniger als ein Album, und eher unverbindlich». Doch was es auf Grietas zu hören gibt ist ziemlich verbindlich, und beantwortet auch gleich alle drei bisher gestellten Fragen:
Ja, Afrobeat ist entwicklungsfähig. Newen Afrobeat haben es geschafft, einen Afrobeat mit klarem Latin-Profil zu entwickeln. Dazu beigetragen haben sicher auch die singende Gäste: Lido Pimienta, Joe Vasconcellos und Chico César. Und selbst wenn sie einen Gastsänger wie Dele Sosimi im Studio haben – immerhin selber ein Afrobeat-Pionier – klingt der Song irgendwie nach Südamerika, auch dank den eigenen Sängerinnen Francisca Riquelme und Ivania Arteaga.
Und ja, die Grundstruktur von Afrobeat ist flexibel genug, dass auch diese kulturellen Eigenheiten sich darin wohlfühlen. Ob es nun eine EP ist, oder eine volle Studioproduktion, kann hat sich mit einem Knopfdruck erledigt: Repeat-Taste wählen. Die Scheibe ist nahrhaft genug, dass sie auch nach mehrmaligem Anhören noch Entdeckungen bereit hält.
Mir gefällt eine Antwort aus einem Interview mit Newen Afrobeat. Auf die Frage, was für sie aus einer Band eine grossartigen Band mache:
Those who manage to create their own path while staying honest.
Dieser Schritt ist ihnen mit Grietas gelungen.
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