Nuru Kane ist alles gleichzeitig: stilistischer Grenzgänger, nachdenkender Songschreiber, ein bisschen Rattenfänger, Verführer mit einem gewinnenden Grinsen. Ja, er liebt die Abwechslung.
Für das Repertoire des dritten Albums des Senegalesen Nuru Kane benutzt sein CD-Label den Vergleich mit den Kleidungsstücken der Sufi-Gemeinschaft Baye Fall: ein farbiges, zusammen gepuzzeltes Teil. Bei den Kleidungsstücken war es ein Zeichen der Armut: man musste sich die Kleider so selber zusammen flicken. In der musikalischen Umsetzung steht es für Reichtum. Auf dem ersten Album zeigte Kane noch, woher er kam. Im zweiten Album stand seine damalige Bleibe im Zentrum: London. Auf diesem dritten Album wird nun seine ganze Reise hörbar.
Die Liedersammlung ist so was wie das Reisetagebuch des musikalischen Globetrotters. Da sind Nummern drauf, die an seinen Baye Fall Bruder Cheik Lô im Senegal erinnern, dann wieder brummt die Gimbri wie bei den marokkanische Gnawa. Spanien wird in einem Song gestreift – ja es dürfen auch mal Rumba-Gitarren sein – um dann gleich wieder einen Hauch Manouche-Flair aus den Clubs von Paris zu verbreiten. Im Hintergrund schwingt immer ein tiefes Bluesgefühl mit.
Nuru Kane und sein Saitenmann-Produzent Thierry Fournel haben ein glitzerndes Liederalbum zusammen gestellt, das trotz der enormen Stilbreite nie auseinander fällt.
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