Oratnitza sind gewachsen: neu signieren sie als Sextett. Musikalisch weist der Einbezug der beiden Sängerinnen noch deutlicher auf ihre Heimat Bulgarien.
Der Titel der Produktion «Alter Ethno» ist nicht nur ein Wortspiel sondern spiegelt sehr genau das musikalische Selbstverständnis der Truppe: die bulgarische Musiktradition und -Techniken in das moderne Leben zu transferieren. Sie sagen dem, was sie machen, auch Ethnobass. Oder anders gesagt: Respekt vor der Tradition aber auch vor modernen Klang- und Hörgewohnheiten.
Weiterhin soundbestimmend sind die tiefen Didgeridoo-(Sub)bässe. Neu hinzugekommen sind die beiden Sängerinnen Asya Pincheva und Diyana Vassileva. Sie bringen jene Singtechnik mit, die so typisch ist für diesen Teil Osteuropas: helle Stimmen, die sich in den Harmonien leicht aneinander reiben. Die Arrangements haben sich – auch durch Beizug von Gästen im Studio – leicht in jazzige Sphären verschoben.
Die neuen Songs dürften sowohl im Konzert wie auf dem Dancefloor eine gute Figur machen. ( Ein Remix von «Doidi, Doidi» aus der letzten Produktion ist bereits hier auf «Alter Ethno».) Die Produktion hat jedoch einen gravierenden Nachteil: sie dauert nicht mal 30 Minuten – das ist etwas gar kurz, hinterlässt Entzugserscheinungen, die nur der „Repeat“-Knopf lindern kann.
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