Ein Folktron ist das Äquivalent zum Elektron, nur handelt es sich dabei um den genetischen Fingerabdruck der musikalischen Seele und deren Herkunft. Es ist ein bulgarischer Ausdruck, definiert von Oratnitza.
Die Vier aus Bulgarien haben sich als Strassenmusiker kennen gelernt und sich als Oratnitza 2009 formiert. Die gemeinsame Überzeugung: Wir wollen unsere Melodien auch für die Ohren und die Tanzgrooves der jungen Generation aufbereiten. Cajon und Didgeridoo sind die treibenden Kräfte der Truppe. Flöten und Stimmen die melodischen. Es gibt eineinhalb Songs auf der Scheibe, die das Tempo etwas rausnehmen, die anderen haben alle den Drang nach vorne.
Bitte jetzt nicht darüber streiten, ob das Didgeridoo als bulgarisches Bass-Groove-Instrument überhaupt zugelassen werden darf – es ist adoptiert worden. Punkt. Wer auf der Site der Band ein bisschen rumliest wird auf Ausdrücke wie «ansteckend», «energetisierend», «lebendig», «Abräumer» treffen. Die Beschreibungen sind nicht übertrieben. Und obwohl das produktionstechnische Label «vollakustisch» auf alles zutrifft – als junge Band bietet man auch einen Remix an: Fast vollakustisch, doch ziemlich kräftig an den Knöpfen gedreht und die Effekt-Kanäle dürfen mitspielen.
Einfach reinhören und feststellen, dass Bulgariens Folktradition in die Moderne hinein gewachsen ist. Und dies erst mit dem zweite Album hierzulande «entdeckt» wird.
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