Oum El Ghait Benessahraoui

Oum at TransmundialDie marokkanische Sängerin Oum heisst mit vollem Namen Oum El Ghaït Benessahraoui. Sie wurde in Casablanca geboren und wuchs in Marrakesch auf.

Oum führt in ihrer Favoritenliste von Musikerinnen so unterschiedliche Namen wie Malouma Mint El Maidah, Ella Fitzgerald, Miriam Makeba, Dimi Mint Abba oder Eryka Badu auf. Aus dieser stilistischen Bandbreite kann für sie selber konsequenterweise kein konventionelles Repertoire erwachsen.

«Marokko liegt auf der Nahtstelle von Schwarzafrika, der arabischen Welt, der Berber und Andalusier. Diese Mischung hört man sofort in unserer vielschichtigen Musik», sagt Oum. In ihrem Fall müsste man hinzufügen, dass auf ihrer persönlichen, globalisierten Nahtstelle noch Jazz, Hip-Hop, und Soul hinzugekommen ist.

So verschieden die musikalischen Ingredienzen sind, so klar hat sie sich am Anfang für die maghrebinische Umgangssprache Darija als Sing-Sprache entschieden. Sie wollte von ihrer Generation verstanden werden, wenn sie von Selbständigkeit und Selbstbestimmung sang.

Gleich mit der ersten Single «Hamdulillah» traf sie 2005 den Hör-Nerv ihrer Landsleute. Die CD «Lik’Oum» festigte ihren Ruf als eine der neuen Stimmen Marokkos. Dann versuchte sie mit dem mehrheitlich in Englisch eingesungenen Album «Sweerty» in Amerika Fuss zu fassen, was nicht ganz gelang – zu stark die Anlehnung an Erykah Badu oder Lauryn Hill.

Für den Sprung über’s Mittelmeer spielte OUM die meisten Titel von «Lik’Oum» neu ein: Akustischer Bass und analoge Perkussion statt Computer und Elektronik. Geblieben sind weiche Sax-, Trompeten- oder  Oboen-Töne, und die treibende Kraft der Handtrommel Darbuka. Sie hat gemerkt, dass ihr Kapital in ihren persönlichen Wurzeln und der musikalischen Vielschichtigkeit Marokkos liegt.

Diskografie

2009: Lik’oum
2012: Sweerty
2013: Soul Of Morocco
2015: Zarabi
2019: Daba

Podcast

2014: Oum – eine Marokkanerin auf dem Weg in den Westen
2022: Oum – unterwegs in drei Klangwelten

 

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