Charismatische Bühnenpersönlichkeit, erfolgreiche Businessfrau, emanzipierte Frauenrechtlerin, Energiebündel, Sängerin – Oumou Sangaré hat viele Seiten. Und ein ebenso vielseitiges Album legt sie jetzt vor.
Sechs Jahre sind seit dem letzten Album von Oumou Sangaré vergangen. Nicht dass die Lady sich eine Pause gegönnt hätte – sie war einfach andersweitig beschäftigt. Und sie bringt alles unter einen Hut: Karriere, Familie, Hotelbetreiberin. Wo bleibt da die Musik? Alles andere seinen Tätigkeiten, Beschäftigungen, meinte sie in einem Interview, die Musik sei immer da. Es war die Musik, welche Oumou durch traurige Kindheit begleitet hat, und die ihr schliesslich auch half, ihre Ängste abzuwerfen und eine selbstsicherer moderne Malierin zu werden. Ein ausführliches, englisches Interview mit der Sängerin zum Album und den einzelnen Songs gibt es auf der homepage ihres Labels.
Oumou Sangaré schreibt nicht nur Lieder, sie schreibt poetische Ermahnungen. Sie will nicht nur unterhalten, sie will auch ihre Erkenntnisse weitergeben. In erster Linie an die Frauen: Seid selber verantwortlich für euer Leben, für eure Heirat. Lasst niemand über euer Leben entscheiden. Sie mahnt: Jene die unter einem Glücksstern geboren sind – tragt Sorge dazu, und lasst andere daran teilhaben. Aus der Zusammenarbeit mit ihrem Kamele N’Goni-Spieler Benogo wachsen die, meist fröhlich tanzenden, Songs. Und Cheikh Tidiane Seck war besorgt, dass sie wohl instrumentiert und produziert wurden, aber nicht überladen. Den Charme und ein Eigenleben entfalten diese Songs erst über die Zeit.
«Seya» ist ein sehr dichtes Album. Die Spannweite ist gross: auf der einen Seite steht: «Let’s have fun!» auf der anderen: «The only way to live well, is to be wise.» Es ist kein Pop-Album, sondern ein Statement – es geht nicht beim einen Ohr rein, und beim andern raus, sondern es bleibt im Kopf stecken.
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