In den Wäldern von Kolumbien wurde die afrikanischen Rhythmen in den vergangenen Jahrhunderten gehütet und gespielt. Der Draht nach Afrika wurde im vergangenen Jahrhundert gar noch verstärkt.
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Cumbia Siglo XX: Naga Pedale / Abelardo Carbono y su Conunte: La Negra Kulende / Wganda Kenya: Yoro
Damit dieser Musikstil entstehen konnte, mussten ganz unterschiedliche Zeitströme zusammenspielen. Es fing mit dem Sklavenhandel an. Die kolumbianische Hafenstadt Cartagena war damals einer der grössten Anlaufhäfen für Sklavenschiffe. Selbstverständlich versuchten viele Sklaven zu flüchten. Sie tauchten im Tropenwald unter, gründeten Siedlungen und isolierten sich soweit wie möglich von der restlichen Welt. So wurden die Rhythmen der Westküste Afrikas nach Südamerika transportiert und tradiert.
Natürlich hatte die spanische Kolonialmacht ihren Einfluss auf die Musik der Sklaven. Viele Stile entstanden aus dieser Mischung, am besten bekannt ist wohl die Cumbia. Im vergangenen Jahrhundert wurde die Isolation der Wälder durch die Elektrifizierung und die Industrialisierung aufgebrochen. Die afrikanischen Rhythmen kamen zurück an die Küste. Etwas später kamen aus Afrika die ersten Afrobeat und Highlife-Aufnahmen ins Land. Sie wurden durch die fahrbaren Soundsysteme, die Picos, bis in den letzten Winkel getragen. Es waren so was wie heimatliche Klänge.
Die hier vorgestellten Campeta-Songs wachsen aus starken afrikanischen Wurzeln, leben von der Trommel, nutzen aber auch die spanischen Einflüsse. Lucas Silva ist der Prophet des Palenque. Bekannt als DJ Campeta Man Original half er bei der Zusammenstellung des Samplers, und er liefert im ausführlichen Booklet dieser Soundway-Produktion auch noch die spannende Entstehungsgeschichte des Stils.
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