Die äusserst flexiblen Chorstimmen von A Filetta werden vom Trompeter und Klangbauer Fresu zu intensiver Ton-Malerei verführt. Eine Klangwelt, in der sich auch Bandeonist Bonaventura sehr wohl fühlt.
Sie kommen aus unterschiedlichen musikalischen Welten, sind aber alles ausgewiesene Teamplayer, und liessen dieses Projekt über die Jahre reifen. Liest man die jeweiligen Biografien, so tauchen bei allen sämtliche Genre-Beschreibungen auf, von Klassik bis Traditional, von Weltmusik über Tango bis Jazz. Paolo Fresu und Daniele di Bonaventura werden eher dem Jazz zugeordnet, und A Filetta haben den Begriff der korsischen Polyphonie schon längst in sämtliche Richtungen ausgeweitet.
Mehrheitlich stehen die Stimmen im Vordergrund. Trompete und Bandoneon umgarnen den Chor, ziehen ihn mal bis fast in skat-artige Rhythmen, legen ihm Klangteppiche aus Minimal-Music-Elementen oder zeichnen fast barocke Verzierungen. Wer dieses Programm einmal live gesehen hat weiss, wie aufmerksam die Musiker auf einander eingehen, einander folgen. Auch wenn die Musik voll durchkomponiert ist, hat es genügend offene Räume in denen zuhören, spielen und improvisieren angesagt sind. Um diese intime und klangreiche Musik einzufangen brauchte es eine Klangphilosophie, wie sie das Label ECM von Manfred Eicher seit Jahrzehnten in höchster Präzision pflegt.
Die Lieder sind Erzählung und Erinnerung, Ahnung und Legende, entstanden an den Küsten des Mittelmeers. Sie erzählen in schwebenden Bildern vom Entstehen und Vergehen. Mal rollt leise das Meer ans Ufer, mal tönen hoffnungsvolle und gläubige Chöre aus einer nahen Kirche, dann wieder nur Melancholie und Sehnsucht.
Live zu erleben am Freitag, 6.5.2011 in der Pfarrkirche Peter und Paul im Rahmen der Stanser Musiktage!
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