Nun hat Pekko Käppi es doch gemacht: seine Jouhikko klingt unverstärkt, und sie begleitet ihn durch ein klassisches Folkrepertoire.
Erstaunt war ich schon ein bisschen, als ich die Scheibe zum ersten Mal hörte. Denn da war nichts anderes als Pekkos Stimme und seine Jouhikko, unverstärkt. In einem Interview während der WOMEX 2019 in Tampere meinte er noch, dass die Leute «Angst kriegen könnten», wenn sie eine Jouhikko mal als Soloinstrument zu hören bekämen – stimmt nicht! sagen jetzt meine Ohren. Mehrheitlich Freudiges, und zwei lange, herzergreifende Balladen, bei denen man nicht Finnisch verstehen muss.
Ja, es ist ein archaischer Klang, den Pekko Käppi seiner Leier entlockt. Ein oft gleichbleibender Grundton auf der einen Saite, die Begleitmelodie auf den beiden anderen Saiten. Dazu die Stimme von Pekko – der von Produktion zu Produktion besser und selbstsicherer singt. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Lieder gut die langen karelischen Nächte vor dem Kaminfeuer begleiten.
Selbst in dieser Folk-Version seiner Liedersammlung schlägt das Rock-Herz des Pekko Käppi stark. Nicht in den Tönen, in der Präsenz.
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