Mögen die Tanzbewegungen auch die Hirnzellen in Schwung versetzen! Denn Peyoti for President sind gleichzeitig Musiker und Aktivisten.
Die Keimzelle von Peyoti for President sind der Gitarrist und Sänger Pietro DiMascio und der Perkussionist Ulisses Bezerra. Sie selber besitzen italienische und brasilianische Wurzeln, und haben eine globalisierte Truppe zusammen gestellt: Indien, Spanien, Jamaika, Australien sind vertreten. Namensgeber der CD ist ein Foto von Daniel Kramer, auf dem Bob Dylan und Joan Baez 1964 abgebildet sind, wie sie vor einem Plakat stehen mit der Aufschrift: Protest – the rising tide of conformity. (Das Bild gibt’s im Seymour Chwast Archive.)
Die Hoffnung, dass die Flut der gesellschafts-kritisch Denkenden immer mehr zunimmt, und schliesslich die Sümpfe der Politik weg schwemmt, steckt in den meisten Peyoti-Songs. Die Botschaft ist klar: „Hey du schäbiger Politiker. Wir sind nicht zufrieden mit dem System, und du denkst falsch, wenn du meinst, wir würden schlafen“ (aus «Take a Leap»). Verpackt sind die Texte in Grooves zwischen Samba, Rap, rohem Flamenco und Rock. Eine Mischung die an Manu Chao erinnert. Von ihm haben sie auch die eine oder andere Produktions-Idee abgekupfert. Die Songs leben vor allem von der Energie der Interpretation. Live wird die Party wohl gut ankommen, die CD wirkt nach mehrmaligem Anhören aber etwas aufgesetzt, die Songs entfalten wenig Eigenleben.
Musik als Transportmittel für kritische Gedanken hat nicht ausgedient. Die politischen Bewegung darf ruhig in den Knien und Hüften beginnen, solange der Kopf auch dran kommt. Ob die Radios diese Songs wohl spielen?
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