Piers Faccini ist nur schon wegen seiner hohen Stimme ein Solitär, aber auch durch sphärische Kompositionen und seine stilistische Konsequenz.
Der Sänger und Gitarrist hat väterlicherseits italienisches Blut in seinen Adern. Doch überwiegt in seinem Gesang die sprichwörtliche Zurückhaltung, die den Engländerinnen nachgesagt wird, also evtl. auch seiner Mutter. Die ebenso sprichwörtlichen italienische Gefühlswallungen verwandelt der Sänger, Zeichner und Maler Faccini in Intensität.
Es gibt keine «lauten» Lieder im Repertoire des Sängers. Auch bricht Piers Faccini eine ungeschriebene Regel, dass es nicht förderlich ist, sich aus den verschiedensten stilistischen Liederbüchern zu bedienen. Das Italienische und Englische hat er geerbt. Dazu kommt viel Frankophones, denn die Familie übersiedelte früh von der englischen Insel nach Frankreich. Seine erste Scheibe war gleichzeitig der Beginn der Freundschaft mit seinem damaligen Produzenten, Vincent Segal, der mit seinem Cello so was wie ein musikalischer Reise-Verwandter ist.
Facchini kennt sich bestens in den Melodien des gesamten Mittelmeerraums aus – inkl. die arabischen Länder. Er bedient sich bei Blues-Ideen, und hat keine Reiseängste für Abstecher an die Westküste Afrikas, und nach Mali. Seine Gastauftritte reichen von den Canzoniere Grecanico Salentino über die Hermanas Caronni bis zu Ballaké Sissoko.
Diskografie (Auszug)
2004: Leave no Trace
2011: My Wilderness
2013: Songs I Love Volume 1
2014: Songs Of Time Lost (mit Vincent Segal)
2016: I Dreamed An Island
2021: Shapes Of The Fall
2023: Songs I Love Volume 2
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