Pippo Pollina – L’appartenenza

pippo-pollina-l'appartenenzaDie Herkunft von Pippo Pollina ist unüberhörbar: Er gehört zur Gilde der poetisch-kritischen Cantautori, und bringt in diesen Wochen sein 19. Album quer durch Europa live auf die Bühnen.

Ist er ein Überlebender? Nein, dazu ist er zu lebendig. Und doch: Hört man Pippo Pollina tauchen nostalgische Erinnerungen auf an die grosse Zeit der italienischen Cantautori zwischen Fabrizio de André, Lucio Dalla oder Franco Battiato, an die 80er und 90er Jahre. Er ist beobachtend und beschreibend, ist tief italienisch aber ohne San-Remo-Gefallsucht. Sein Handwerk beschreibt er im Song «Cantautori»:

Wir sagen gerade raus, was uns stört.
Damit ihr sofort wisst, wer wir sind,
um uns sicher keine Sympathien einzuheimsen auf der Strasse.
Wir sind alles Waisen von Enzo und Fabrizio.

Sein 19. Album bringt den neusten Melodienreigen zwischen Melancholie und Aufbegehren. Er, der Sizilianer, bittet (im Duett mit Giorgio Conte) um einen Tag am Meer, geht verloren zwischen Wolkenkratzern und Illusionsfabriken, spricht, jetzt als Schweizer, mit der Landesmutter Helvetia, und sucht immer wieder sein Zuhause. Es sind Lieder, als sitze der Sänger immer irgendwo mit einem Koffer auf einem Bahnsteig – der Zug wird schon kommen.

Pollina ist ein Poet, kein Träumer, ein Liederschmied. Er beobachtet, sinniert und bringt in Töne, was er mit Worten nicht fassen kann.

Rating: ★★★★☆ 

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