Playlist 23-07 – The Grammys

Dieser Blog berichtet selten über die Hip-Interpreten der Musik-Industrie. Die 65. Grammys hielten jedoch einige Überraschungen bereit – für World Music Ohren.

Es bringt nichts, über die Strategien der Musik-Industrie zu schnöden. Grammys, Oskars und wie sie alle heissen, sind nicht Gradmesser für was da draussen musikalisch alles passiert! Und doch hat es mich dieses Jahr gepackt, denn es tauchten Namen bei den Nominierten und den Gewinnerinnen auf, die sonst in den umsatz-wertenden Kreisen nicht so oft zu lesen/hören sind.

Die grösste Überraschung für mich war, dass mit «Just like that…» ein Folk-Song von Bonnie Raitt zum Song des Jahres gekürt wurde. Es mag am Thema liegen (Organtransplantation, resp. – Freigabe). Dass ein Country-Rock Song zum Rock-Song des Jahres gekürt wurde erstaunt. Dass die alten Herren Taj Mahal und Ry Cooder geehrt wurde hat vielleicht weniger mit der Produktion zu tun als mit dem Dasein der Interpreten als Gralshüter einer Musik-Gattung, die sonst in der Industrie-Musik-Verwurstungs-Maschinerie untergeht.

Auf jeden Fall habe ich mich gefreut, dass einige Komponistinnen und Interpreten gewürdigt wurden, die sonst eher auf den «billigen Plätzen» der Verwertungsindustrie Platz nehmen dürfen. All jene Hörer*innen, die mit dieser Playlist 23-07 eine ausschliesslich weltmusikalische Entdeckungsreise erwarten, muss ich enttäuschen. Die Grammys sind eine amerikanische Sicht auf die Musikwelt.

Die gesamte Liste mit sämtlichen Nominierten und Gewinnern von Pop-Album bis Bestes Hintergrundsgeräusch gibt es hier.

Die meisten Alben sind in der Songliste auf bandcamp- und Amazon-Sites verlinkt.