Playlist 25-22 Réunion: Von Maloya bis Sega

Die Playlist 25-22 bietet ein Ergänzungsprogramm zu den Pfingstfestivals, die an diesem Wochenende in Europa stattfinden, oder bereits stattfanden.

Um drei dieser Festivals ging’s bereits in der Playlist von vor drei Wochen. Dort wird und wurde die musikalische Vielfalt Afrikas – und deren Weiterentwicklung in der Diaspora – gefeiert. In dieser Playlist 25-22 bieten wir einen klingenden Abstecher auf eine der vielen musikalisch spannenden Inseln im indischen Ozean, auf La Réunion. Politisch immer noch ein französisches Übersee-Departement, hat sich auf der Insel, gerade wegen der Befreiungskämpfe des letzten Jahrhunderts, eine eigene Musikkultur etabliert.

Kulturelle Freiheitsfahne

Auf La Réunion dienten die einheimische, sprachliche Kreol-Variante und die musikalischen Riten der mehrheitlich animistischen Spiritualität ein Rückzugsort für die sozial und politisch unterdrückten Nachkommen der hierher verschleppten  Sklaven. Aus diesen Riten heraus wuchs der Maloya, der mit der Zeit auch im Alltagsleben seinen Platz fand, von dort aus mit dem Sega verschmolz, und auch seinen Platz in der Chanson- und Pop-Welt fand.

In der kreolischen Sprache, mit Call und Response-Gesängen und auf einer treibenden Grundlage von komplexen Rhythmen, verschaffen sich die Nachfahren der ehemaligen Sklaven ihre eigenen kulturellen Räume. Maloya ist auch heute noch die kulturelle Freiheitsfahne der Insel. Selbst wenn viele Musiker heute in Frankreich leben, ihr Herz schlägt nach wie vor in den komplexen Rhythmen des Maloya.

Die Links in der Songliste führen, wie gewohnt, weiter zu Rezensionen in diesem Blog, oder externen Infos und Download-Möglichkeiten. Die Streaming-Kanäle wollen zum ausgedehnterem Klang-Surfen verleiten…