In der Playlist 25-43 R.I.P. bringen wir Songs von Musikern und Sängerinnen, die in den letzten Monaten diesen Planeten verlassen haben.
In der christlichen Welt werden am 1. November die verstorbenen Heiligen geehrt, darum «Allerheiligen». Am 2. November wird dann der normal Sterblichen gedacht, darum «Allerseelen». Für die offizielle Kirche sind diese Tage in einigen Regionen Europas «stille Tage», d.h. es darf weder getanzt noch laute Musik gehört werden. Wir hier auf globalsounds halten es eher mit den «Seelen», und mit den Mexikanerinnen und Mexikanern, die ihren Día de Muertos als grosses Volksfest feiern – man darf dabei auch den Lautstärke-Knopf aufdrehen…
Im März dieses Jahres kam bei einem Flugzeugabsturz der Kulturbotschafter der Garifuna, Aurelio Martinez, um’s Leben. Noch im vergangenen Jahr starb der Trompeter Manuel Mirabal, den wir vor allem als Trompeter des Buena Vista Social Clubs kennen lernten. Mit Ziad Rahbani starb ein libanesischer Brückenbauer, der u.a. zum Wegbereiter des Oriental Jazz wurde.
Fusion und Roots
Der Meister der Tabla, Zakir Hussein, war eine Leuchtfigur in der globalen Musikszene. Osibisa war eine der ersten englischen Diaspora-Fusion-Bands, die ich als Weltmusik wahrnahm. Einer der Gründer der Band, Teddy Osei, lebte nach der Devise: «We brought people together and made them happy.» Gabriel Yacoub gehörte als Mitbegünder von Malicorne zum Folkrevival der 70er und 80er Jahre in Frankreich.
Ebenfalls aus der Folkszene, allerdings der englischen, kam der Bassist Danny Thompson. Als Mitglieder der Pentagle gehörte er zur ersten Garde des englischen Folkrock, später dann war er ein gesuchter Musiker in ganz unterschiedlichen Projekte, u.a. mit dem Kora-Spieler Toumani Diabaté und Ketama aus dem Nuevo Flamenco. Pongsri Woranuch lernte ich erst durch ihren Nachruf im englischen Fachblatt Songlines kennen. Die Thaisängerin wurde als „Königin des Luk Thung“ gefeiert.
Gitarren, Klarinette und «Zauberer»
Der Gitarrist, Sänger und Komponist Amadou Bagayoko verliess seine Partnerin Mariam im April dieses Jahres. Posthum ist in diesen Tagen ihr Album «L’amour à la folie» erschienen. Flaco Jimènez war ein Superstar der Tex-Mex-Szene. Bei uns bekannt wurde er durch seine Zusammenarbeit it u.a. Ry Cooder oder John Hiatt.
Die Gitarre von Rise Kagona ebnete den Bhundu Boys aus Simbabwe den Weg auf die Bühnen dieser Welt. Max Romeo war einer der ganz Grossen des Roots-Reggae. Aus Brasilien stammte ein musikalischer Zauberer, Miles Davies nannte ihn einst den «wichtigsten Musiker auf dem Planeten»: Hermeto Pascoal. Antoine Nedule Monswet, besser bekannt als Papa Noël, war einer der wichtigsten Gitarristen in Kinshasa der 60er und 70er Jahre. Er begleitete zuhause die Grossen, z.B. Franco oder Le Grand Kallé, gründete Kékélé und verfolgte später eine Solokarriere in Europa. Mit dem Tod von Petroloukas Chalkias verstummte auch die «Klarinette von Epirus».
| Song | Artist | Album | Datum |
|---|---|---|---|
| Nando | Aurelio | Lándini | 2014 |
| Deuda | Manuel Mirabal feat. Ibrahim Ferrer | Buena Vista Social Club Presents Manuel Guajiro Mirabal | 2005 |
| Bisaraha | Ziad Rahbani | Best of Ziad Rahbani | 2023 |
| Tradewinds Bengali | Béla Fleck, Zakir Hussain, Edgar Meyer, Rakesh Chaurasia | As We Speak | 2023 |
| Woyaya | Osibisa | Woyaya | 1971 |
| Dormeur | Malicorne | Légende | 1989 |
| Vente Pa Madrid | Ketama,Toumani Diabaté,Danny Thompson | Songhai (Remasterizado 2018) | 1988 |
| Aew…Phu Chai | Pongsri Woranuch | Ayo Ke Disco: Boogie, Pop & Funk from the South China Sea (1974-88) | 2024 |
| Furu | Amadou & Mariam | L'amour à la folie | 2025 |
| Across The Borderline | John Hiatt & Flaco Jimenez | Partners | 1992 |
| Susan | Bhundu Boys | True Jit | 1987 |
| Words from the Brave | Max Romeo | Words from the Brave | 2019 |
| Viva Piazzolla! | Hermeto Pascoal | No Mundo dos Sons | 2023 |
| Bon Samaritain | Papa Noël | Bel Ami | 2001 |
| Kontoula Lemonia | Takis Barberis, Petroloukas Chalkias | In Parallel | 2010 |