Der zweite Konzertabend des diesjährigen Transmundial Festivals im Moods, Zürich, ging mächtig in die Beine und bis tief in die Nacht.
Kasse Mady Diabaté und Vieux Farka Touré
Die leisen Töne des singenden Altmeisters verzauberten die Herzen, die anschliessenden Gitarren-Attacken des jungen Rockers drückten vehement auf Trommel- und Zwerchfell.
Julia Sarr – La boutique des souvenirs
Julia Sarr singt über Dinge, von denen einige weit zurück liegen, aber immer noch ihr Leben beeinflussen. Eine Sängerin zwischen Dakar und Paris.
Gypsy Heart-Beats – Eröffnungsabend WOMEX 2015
Die Gypsies kamen etwas zu kurz am Eröffnungsabend der WOMEX. Es waren die arrivierten Virtuosen des Genres, die gefälligeren Interpreten, welche ins Rampenlicht gestellt wurden.
WOMEX 2015 zum reinhören
Das Programm der auftretenden Bands und Interpreten zeigt ein Problem: Welches Konzert an der WOMEX 2015 darf ich auf keinen Fall verpassen?
Cheikh Lô – Balbalou
Die Musikwelt liegt ihm im Spätsommer 2015 zu Füssen: Cheikh Lô besetzt mit seinem Album Balbalou die Spitzenplätze der Weltmusik-Eurocharts, und WOMEX zeichnet ihn mit dem «Artist Award» aus.
St. Germain – St. Germain
Neu ist das Konzept nicht – aber Ludovic Navarre alias St. Germain nutzt es zu einem musikalischen Comeback nach 15 Jahren Szene-Abwesenheit. Und er hat dabei Ruhe bewahrt.
The Souljazz Orchestra – Resistance
Die Kanadier bauen ihr Funk-Afrobeat-Salsa-Soul-Repertoire in alle Richtungen aus. Zuweilen klingen die Songs wie der Soundtrack eines neu aufgelegten «Shaft»-Films.
Bixiga 70 – III
Die zehnköpfige Truppe aus São Paulo hat sich auf der dritten Produktion ziemlich weit vom Ausgangspunkt Afrobeat entfernt. Der ist immer noch drin, hat jetzt aber portugiesisch gelernt.
René Lacaille – Gatir
Die Aufnahme ist eine Familienfeier im erweiterten Freundeskreis. Der Akkordeonist aus La Réunion hat seine Liebe zur Gitarre wieder gefunden.
Shantel – Viva Diaspora
Frankfurt – Athen – retour. Die Frage ist nur: Wo ist die Diaspora, und wo ist die Heimat? Für Shantel ist die Heimat das Studio, und die Diaspora zur Zeit Athen.
Ponk – Postfolklor
Ein Trio aus Brno, Tschechien, zeigt, wie moderne Folkmelodien heute klingen können. Zymbal, Stehbass, Geige, drei Harmoniestimmen und der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen.
A Filetta – Castelli
Diese Produktion der korsischen A Capella-Virtuosen umfasst Kooperationen aus den vergangen Jahren und aus ganz verschiedenen Kreativ-Sparten: Film, Theater, Tanz.
Sergent Garcia – Contre Vents et Marées
Der stilistische Weltenbummler segelt an den Küsten Südamerikas und durch die Karibik, holt hier einen Rhythmus an Bord, und dort eine Handorgel. Und manchmal denkt er an seine französische Heimat.
Seu Jorge – Músicas para Churrasco, Vol II
Der Mann kommt einfach nicht vom Grill weg! Doch doch, aber Seu Jorge hat in seiner Schauspielerei ja noch ein zweites Standbein, das ist Zeit raubend.
Seismographic Sounds – Norient macht’s GROSS
Norient ist eine Info- und Austauschplattform mit den Themen Musik und Medien. Es werden Podcasts gelistet, Musikfilmfestivals organisiert, YouTube-Listen über obskure oder bereits bekannte Musiktrends veröffentlicht. Jetzt kommt die grosse Kiste.
The Soil – Nostalgic Moments
Südafrikanische A-Cappella-Harmonien mit jazzigen Einflüssen – die drei jungen Stimmen aus Soweto greifen alte Musikstile auf und geben ihnen einen modernen Dreh. Ansteckend positiv.
Antti Paalanen – Meluta
Paalanen hat den Atem seines Instrument auch spürbar gemacht. Ein Höllenritt durch ungehörte Klangwelten des Akkordeons.
Novalima – Planetario
Novalima haben nicht nur auf der ganzen Welt Fans, sondern auch musikalische Mitstreiter. Für die aktuelle Produktion haben die Peruaner einen kräftigen Schuss Kolumbien beigemischt.
Musiques Métisses – 40 Ans de Festival d’Angoulême
Einen ganz wunderbaren Musikkosmos haben Christian Mousset und seine Crew in den letzten 40 Jahren in Angoulême geschaffen: Sie haben Afrika nach Europa geholt.
Magic System – Radio Afrika
Mit dieser CD spielt jeder DJ das Spiel «Von wem stammt das Original?». Zwölf afrikanische Superhits in der Version der Pop-Grössen aus Abidjan.
Brooklyn Gypsies – Sin Fronteras
Die New Yorker Truppe überträgt die Bezeichnung «Gypsies» auf musikalische Stile. «Sin Fronteras» ist eine klare Absichtserklärung. Eine musikalische Grenzüberschreitung.
Tanzparty angesagt?
Das Umfeld von Afropop ist sehr weitreichend. DJ Mundi hat einen stündigen Mix mit Champeta-Musik zusammengestellt.
Chico Trujillo – Reina De Todas Las Fiestas
Wer die Chilenen vor allem als Festhütten-Truppe bezeichnet sollte bei dieser Produktion etwas genauer hinhören. Natürlich ist Party angesagt, aber es wird nicht einfach dumpf in die Cumbia-Kerbe gehauen. Da ist mehr.