Das Rauhbein aus Algerien hat die Glitzerwelt des frankophonen Pop wieder verlassen und macht das, was er eigentlich kann: Rock. Freundschaftlich unterstützt wird er dabei von Justin Adams.
In den letzen Jahren hat sich Rachid Taha seine Ruf ziemlich kaputt gemacht. Es gab wohl mehr Berichte über seine Alkohol-Abstürze als über gute Konzerte. Sein Flirt mit der Welt des Pop hat ihm auch nicht viel gebracht. Doch wenn es im Magreb und der arabischen Welt nach politischem Frühling tönt, dann ernüchtert das auch einen Rocker. Auf jeden Fall soweit, dass er wieder Songs schreiben kann, wieder wahrnimmt was draussen in der Welt passiert.
Im Titelsong zoomt er auf die ägyptische Musikikone Oum Kalsoum, macht sie zum Leuchtturm in seinem grauen Pariser Alltag. Wenn er eines der grösseren Probleme von Musikern aus dem Süden besingt, das Fehlen eines Reisepasses, dann klingt da auch ein bisschen Justin Adams Song „No Passport, no Visa“ an. Dieser Adams hat auch Produzenten-Ohr und Gitarre zur Verfügung gestellt. Zudem hat er mit Billy Fuller und Dave Smith gleich seine eigene Rhythmustruppe mitgebracht. Aber er weiss: wir sind hier Sessionmusiker. Kommen noch Gäste wie Brian Eno oder Cheba Fadela hinzu – fertig ist die Scheibe wo Taha nicht nur drauf steht, sondern auch drin steckt. Selbst wenn er zusammen mit Jeanne Added einen alten Heuler wie «Now or Never» interpretiert.
Mit diesem Album in der Tasche ist Rachid Taha diesen Sommer auf vielen Festivalbühnen zu sehen – hingehen und hören, ob er live bringt, was er hier verspricht!
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