Eine Heimkehrerin besingt eine Welt, die aus Erinnerungen besteht, und aus Sorge um eine brennende, eine verbrennende Insel.
Razia Said hat eine Biografie, die eigentlich zwei Konstanten kennt: Die Veränderung, und die Suche nach Identität. Die geografischen Stationen sind Madagaskar, Tansania, Gabun, Frankreich, Italien, Bali, USA-New York. Die beruflichen Stationen: Eine Ausbildung in Pharmazie, Jobs als Schauspielerin, Model, Stylistin. Und die Musik als der rote Faden, der alles zusammenhielt. Auch hier: erst mal ein tanzen in allen Stilen zwischen Chanson, Jazz und R’n’B.
Erst die Begegnung mit der madagassischen Band Njava, und eine ausgedehnte Reise über die Heimatinsel brachte die Überzeugung: Sie wollte ein Album über ihre Heimat machen. Mit Musikern von der Insel, aus Frankreich und aus New York entstand ein melodisches, manchmal etwas gar süsses Album, das von Erinnerungen lebt, z.B. aus der Zeit, als sie bei ihrer Grossmutter aufwuchs. Aber auch über die drangsalierte Natur in Madagaskar. Einst eine der artenreichsten Weltregionen, stirbt die Insel heute einen langsamen Feuer-Tod. Die Songs von Razia sind ehrlich entworfen, kommen aber etwas unverbindlich und poliert daher.
Weniger Feuer auf der Insel, und etwas mehr davon in den Songs, das wäre ein nachhaltiger Austausch.
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