In Calvi auf Korsika kommt es jeweils im September zum Rencontres de Chants Polyphoniques, ein Treffen von Chören und Stimmen.
Offiziell eröffnet wurde dieses Stimmen-Festival am 15.9. im fernen Bastia, am 16. September nun kam es in Calvi an.Das 21. Festival der polyphonen Gesänge bringt auf Einladung der Gruppe A Filetta jedes Jahr Vocal-Ensembles und Interpreten aus der ganzen Welt in die Kleinstadt im Nordwesten von Korsika. An drei Konzertplätzen treten dieses Jahr Sängerinnen und Sänger aus Russland, Albanien, Vietnam, Senegal, Sardinien, Italien und natürlich aus Korsika auf.
Ablaye Cissoko eröffnete den Konzertreigen mit einem eindrücklichen Auftritt, in dem er die ganze Kunst seines Berufes zeigte: Er erzählte von den Anfängen der Kora, spielte diese auch in höchster Meisterschaft, und sang seine Lieder mit hoher, klarer Stimme – ein ruhiges, eindrückliches Konzert.
In der Kathedrale der Zitadelle auf Korsika hiessen dann die Gastgeber A Filetta ihre Gäste willkommen. Sie eröffnen jeweils die Konzerte hier in der Kathedrale und auf dem «Place d’Armes» vor der Kathedrale, auf dem am Freitag und Samstag Konzerte stattfinden sollten. „Sollten“ – weil im Moment das Wetter rund um Calvi enorm unstabil ist. Am 16. goss es zwischendurch wie aus Kübeln, und vor zwei Tagen tobte auf der andern Seite der Insel gar ein kleiner Tornado. Man wird’s sehen.
Das «Bulgarka Quartet» bezauberte das Publikum mit einem Echo dessen, was die Welt bereits mit den «Mystère des Voix Bulgares» kennen lernte: Fein abgestimmte Gesangsharmonien, manchmal zwei-, manchmal vierstimmig und rhythmisch sehr verschachtelt.
Das «Ensemble Tirana» zeigte, dass auch jahrelange, kommunistische (Kultur)Herrschaft die Kunst der Chöre nicht ganz zum Verschwinden brachte. Hier besteht die Tradition oft darin, dass ein Sänger, eine Sängerin den Lead einnimmt und die anderen in festgesetzten Rollen die Begleitung oder das Gegenspiel übernehmen.
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