Es gibt wenige Musiker, denen man ohne zu zögern das Prädikat «Ikone» verleihen darf. Für Richard Thompson gilt dieses Prädikat. Ohne ihn wäre die englische Folk, Folk-Rock und Singer-Songwriter-Szene um ein gewichtiges und reichhaltiges Songbook ärmer.
Als Mitgründer der Fairport Convention legte er in den 60er Jahren die Grundlage des britischen Folkrocks. In den 70ern waren es seine Aufnahmen mit Ehefrau Linda, welche in der Folkszene erfolgreich waren. Mit einem Labelwechsel zu Hannibal Records von Joe Boyd legte Thompson mehr Gewicht auf Rock. Neben all seinen eigenen Projekten arbeitete er immer wieder als Studiomusiker für Musiker aus ganz unterschiedlichen Genres, u.a. Sandy Denny, Fred Frith, Henry Kaiser.
Wie wichtig seine Songs waren, wie hoch geachtet er als Songwriter in der Szene war, zeigt das Album «Beat The Retreat» (1994), auf welchem MusikerInnen wie Bonnie Raitt, REM, June Tabor, David Byrne oder Los Lobos Songs von Richard Thompson coverten. Im gleichen Jahr erschien von ihm die Produktion «Mirror Blue», so etwas wie Industrial Folk. Mit dieser Produktion zeigte er, dass er auch den digitalen Welten gegenüber nicht verschlossen war.
Beinahe jährlich erscheint von Thompson ein Album, ohne dass sein musikalischer Biss und seine harmonische und gitarrentechnische Abenteuerlust nachlassen. Auch spielt er nach wie vor auf den Bühnen rund um den Globus. Was für eine Karriere!
Diskografie (Auszug – er hat mehr als 70 Produktionen veröffentlicht!)
1968: Fairport Convention
1969: Liege and Lief
1975: Hokey Pokey (mit Linda)
1982: Shoot out the Lights (mit Linda)
1993: Watching the Dark (Sampler mit vielen Live-Aufnahmen)
1994: Mirror Blue
2013: Electric
2015: Still
2018: 13 Rivers
2024: Ship To Shore
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