Die erste CD des Trios Rivière Noire ist eine Explosivkraft mit nasser Zündschnur, oder mit grosszügig eingestelltem Timer: rund 14 Monate nach Veröffentlichung nimmt die Welt ausserhalb Frankreichs Kenntnis von dieser Produktion.
Das Trio hinter Rivière Noire ist eine interkontinentale Freundschaft: Frankreich, Brasilien und Guadeloupe – Karibik, Neuer Kontinent, alter Kontinent. Gemeinsam ist den drei Protagonisten Orlando Morais, Pascal Danae und Jean Lamont die Liebe zum Urkontinent ihrer musikalischen Vor-Liebe: Afrika. Und sie pflegen diese Musik in den Ausfärbungen, welche die Diaspora auf den unterschiedlichen Kontinenten so mit sich bringt. Aber dass es wirklich über ein Jahr dauerte, bis die EBU-Redaktoren diese CD erkannten, erstaunt doch ein bisschen.
Ein bisschen Reggae, viel Melodie, akustisch – aber mit Schub, zurückhaltende Produktion und eine ausgesuchte Handvoll Mitmusiker aus Paris (u.a. Kasse Mady Diabaté!): Das ist die Produktionsschiene. Die kreative Schlagader aber liegt in den Melodien. Es hat herzergreifende Schmelzer, die einen jedoch nicht mit Zucker zukleistern. Grooves, die unterschwellig wirken. Unaufgeregtes und doch Mitreissendes, Ruhiges aber Aktivierendes.
Diese Musik lebt durch die Musikalität, die Freude an Stimmung und Melodie. Nicht nur zum genüsslich-harmonischen Schwelgen, aber sicher auch.
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