Nicht alle Rough Guides Sampler sind gleich zugänglich. Es gibt auch sperrigere, und African Roots Revival ist einer davon, denn ich merke was in der Musik schwingt, komme aber nicht in Resonanz.
Meine Ohren sind sehr flexibel geworden. Musik aus Indonesien, der Karibik, Indien, Afrika, Polynesien oder Sibirien: Ich finde in den meisten Fällen einen Zugang. Und wenn dann das Booklet noch etwas über die Musik und ihre Macher zu sagen weiss, bin ich glücklich – und das ist ja bei den Rough Guides immer der Fall. Doch bei dieser CD hatte ich etwas Mühe, nicht wegen dem Begriff „Roots“, sondern weil mir schlicht und einfach das dazu gehörende Publikum fehlte.
Es gibt Musik, die funktioniert nur in ihrem Umfeld, nicht im CD-Player. Die hier zusammen getragenen Songs gehören dazu. Zwar erfahre ich im Booklet viel über die Instrumente, die z.T. neu erfunden oder wieder entdeckt wurden. Aber mir wird einmal mehr schmerzlich bewusst, wie viel ich nicht begreifen kann, auch weil ich z.B. auch die Worte nicht verstehe und die Geschichten so nicht mitbekomme. Ich habe Aufnahmen einiger Interpreten auf diesem Sampler in meinem Archiv, und kenne darum auch Songs, die eine ganz andere Sprache sprechen, die mich direkt ansprechen, mich mitschwingen lassen. Ich glaube auch, hier wird „Roots“ zu einfach übersetzt: Der Song basiert auf einem Grundton, der Rest ist Rhythmus und gesungene Geschichte.
Bin sehr unschlüssig.