So zart die Stimme, so anhaltend ist das Echo auf die erste CD der chinesischen Sängerin, welche im Westen erschienen ist.
Sa DingDing hat einige Vorurteile über chinesische Popmusik aus der Welt geschaffen, bevor diese überhaupt entstehen konnten. Worldmusic-Kritiker vergleichen die CD – oft in Ermangelung von Vergleichbarem – mit Björk, dem isländischen Paradiesvogel. Sie wisse den Vergleich zu schätzen, meint der chinesische Star, aber verspricht im gleichen Atemzug, dass alle Vergleiche revidiert werden müssen, wenn man sie erst mal live gesehen habe.
Warum der Vergleich gezogen wird ist klar: eine Stimme, die ihresgleichen sucht. Harmonien, die jenseits der bekannten Melodiemuster entstanden sind. Klar kommen sie aus der asiatischen Welt, aber weder tönen sie nach den süssen Teehaus-Klängen, noch taucht die Urigkeit der Musik aus der Mongolei auf – sie verbrachte manche Jahre in den Grassteppen, der Heimat ihres Vaters. Produziert ist die CD auf höchstem Pop-Niveau, wobei die Sängerin als Komponistin mit ihren Sequenzer-Spuren jeweils die Basis und die Klangfarbe vorgibt. Getextet sind die Lieder in Mandarin, Sanskrit, Tibetisch und einer von ihr selber entwickelten Sprache.
Alive ist das sehr persönliche Album einer Künstlerin die mit grosser Sicherheit auf dem Grat zwischen den Kulturen balanciert – wunderbar überraschend.
Rating:
Schreibe einen Kommentar