Vietnam in den 60ern, süsseste Boleros, Rock Bands auf den Spuren der amerikanischen Vorbilder; mit Respekt nachempfunden von Saigon Soul Revival.
Họa Âm Xưa versetzt uns musikalisch in die 60er und 70erJahre in Saigon zurück. Da ist auf der einen Seite die zuckersüsse Balladenmusik, genannt Nhạc vàng. Auf der anderen Seite werden in den Clubs von Saigon bis Da Nang auch die westlichen Rockikonen nachgespielt. Und eigene Musik in diesem Stil komponiert. Wer noch ein Bild braucht: Es ist jene Zeit, in der Robin Williams «Good Morning Vietnam» in sein Radiomikrofon bellte.
Saigon Soul Revival ist das Produkt zweier Fans. Der Zypriote Gabriel Kaouros verliebte sich in die Nhạc vàng Songs, und er ist heute der Bassist der Band, die seit 2016 als Coverband des alten Liederbuchs durch Vietnam tourt. Der deutsche Produzent Jan Hagenkoetter hat bereits zwei Sampler («Saigon Supersound») über diese Ära der vietnamesischen Musik zusammengestellt. So entstand der Mix für die aktuelle Produktion:
Die Hälfte der Aufnahmen sind Coverversionen. Die andere Hälfte sind Komposition, die nach dem Vorbild dieses Erbes neu geschrieben wurden. Mal klingt es nach Psychedelik-Rock, die Süsse von Nhạc vàng ist da, und in «Hào Hoa» gibt’s auch eine Rap-Einlage eines Stars von heute: Blacka. In die Produktion wurde viel Patina und Nostalgie verarbeitet. Gastauftritte von Mai Lệ Huyền, einer Gesangs-Ikone aus jener Zeit, und der Zithervirtuosin Nguyễn Thị Hải Phượng sorgen für Authentizität.
Pop-Songs, die in eine Ära in Süd-Vietnam zurückblenden, in der man mit Musik die Schrecken des Krieges zu verscheuchen versuchte.
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