Samba Touré tat seine ersten Schritte auf dem internationalem Musik-Parkett im Schatten des Altmeisters Ali Farka Touré – das ist nicht unbedingt ein Vorteil.
Die familiären Beziehungen zwischen den beiden Touré-Familien dauern schon lange: Sambas Mutter sang bereits in der Band des damals noch jungen Ali Farka. Auch später formte der Grandseigneur des Songhai-Blues den jungen Gitarristen, nahm ihn auch in seine eigene Band auf. Ein weiterer Karriere-Schritt war die Einladung von Toumani Diabaté, 2010 in der Hommage-Tournee für Ali Farka die Gitarrenarbeit zu übernehmen. So ein übermächtiger Schatten kann manchmal zu gross werden.
Produzent Chris Eckman hat voll auf Sambas Gitarre gesetzt, Spur über Spur gelegt. Djimé Sissoko bringt mit seiner Ngoni etwas Klangfarbe ein, dazu die Kalebasse von Madou Sanogo – fertig. Hier und da ein Tupfer Chorgesang, eine afrikanische Geige, oder elektronisch eingefärbte Farbflecken des ehemaligen Nick-Cave-Gitarristen und Eckman-Sideman Hugo Race. Der Blues von Samba ist schwer bis schwermütig. Kommt noch dazu, dass er sich keine einfachen Song-Themen ausgewählt hat: der Krieg in seiner Heimat, dem Norden Malis, die Korruption, die ethnischen Unterschiede. Wenn er dann mal einen Rhythmus anschlägt, den man eher von den Tuareg-Rockern kennt – z.B. in Ayé Go Milla – dann geht gleich ein bisschen die Sonne auf.
Ich weiss nicht ob es Sinn macht, einen jungen Musiker als „Erbe“ einer Ikone im Business zu positionieren. Mit «Albala» hat sich Samba noch nicht aus dem Schatten seines grossen Vorbilds freigespielt.
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