Der Kopf der jungen Truppe, Sammy, ist seit Jahrzehnten einer der Fixpunkte in Madagaskars Musikwelt. Er lässt seinen jungen KollegInnen in diesem Projekt viel Raum zur Mitgestaltung des Repertoires.
Egal welchen Sampler mit madegassischer Musik man in den letzten zwei Jahrzehnten in die Finger nahm, Sammy war mit drauf. Vor allem mit seiner Band «Tarika Sammy», die sich Mitte der 90er Jahre aufsplittete, weil die singenden Schwestern Hanitra und Noro sich als «Tarika» selbständig machten. Auf Madagaskar hat jeder Landesteil seine spezifischen Musikstile. Umso spannender, dass Sammy seine jetzige Formation aus MusikerInnen aus ganz unterschiedlichen Regionen zusammengestellt hat.
Das Album ist akustisch gehalten. Sammy ist nicht nur ein Virtuose von der einheimischen Laute Kabosy über die Valiha bis zur Flöte, sondern baut viele seiner Instrumente auch selber. Die Leadstimmen übernehmen Bosco, der seit einigen Jahren schon mit Sammy als Duo zusammen arbeitet, und Amizou. Sie entdeckte Sammy bei einer Talentshow im Fernsehen. Der Perkussionist Petit liefert den rhythmisch oft sehr vertrackte Boden zu den mehrstimmigen Liedern. Das Album ist zwar der Tradition verpflichtet, aber es tauchen immer wieder neue Töne auf: Hier ein paar Bläser aus dem Hochland, dort wird der alte Sprechgesang Jijy zu modernen Rap.
Tsara Madagasikara zeigt, dass auf der Insel die Musiktraditionen gepflegt werden, die Musik sich aber weiter entwickelt. Schade, dass die Vertriebskanäle für diese CD so spärlich sind, und die Tonträger – ausser bei 2001 – so sündhaft teuer….
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