Der lettische Frauenchor Saucéjas bringt die traditionellen Lieder dorthin zurück, woher sie ursprünglich stammen: in die Wälder und Felder.
Lettland ist eine Weltgegend, in der viel gesungen wird. Hinter Saucéjas steht die Lettische Kulturakademie, und hinter diesen Aufnahmen auch eine akademische Idee, resp. Fragestellung: Wie klingen die Gesänge dort, wo sie geboren wurden? Die 10-köpfige Truppe wollte untersuchen, wie sich die Klänge in unterschiedlichen Natur-Umgebungen entwickeln, wie weit sie tragen, wie die Natur auf die Chöre reagiert. Aus der wissenschaftlichen Arbeit wurde gar ein Buch, das die Deluxe-Ausgabe der beiden CDs begleitet.
Gesangs-, Sprach- und Dialekt-technisch war erst mal Forschungsarbeit angesagt. Lernen von den alten Sängerinnen, aufbereiten des traditionellen Repertoires. Gibt es regional-typische Gesangstechniken oder Liedstrukturen? Es brauchte zusätzlich noch viel technische Expertise um diese Melodien draussen in den Wäldern und auf den Feldern aufzunehmen. Entstanden ist so eine Doppel-CD mit lettischen Melodien, zu denen oft die Vögel mitzwitschern, die Frösche mitquaken oder der Wind leise mitsingt.
Melodien aus einer Zeit, als das Lied gleichermassen Kommunikation mit Mensch und Natur war.
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