Schäbyschigg haben einen grossen Schritt von der Adaption von Fremdmaterial zur Komposition gemacht. Der Spielwitz ist geblieben.
Wer als Hörer*in in den vielseitigen Liederbüchern zwischen Pop, Folk und Folklore gut bewandert ist, wird ein besonders amüsantes Hörerlebnis mit dieser melodischen Retrospektive haben. Es wäre nicht fair zu behaupten, Schäbyschigg hätten sich einfach aus den unterschiedlichen Liederbüchern bedient, und einige Ideen quasi mental oder emotional gesampelt. Wer Musik betreibt hört einfach viel Musik, und da bleibt einiges hängen.
Die elf Kompositionen und Arrangements belegen, dass die fünf von Schäbyschigg mit ziemlich vielen Wassern gewaschen sind. Jeder Song hat seine eigene Textur erhalten, die Stimmungen sind abwechslungsreich. Was auffällt ist, dass auch ein Schritt Richtung Songschreiberei – in drei Sprachen! – getan wird, was nicht immer ganz gelingen will. Vielleicht ist das auch als Reflex zu verstehen, dass man aus der Ecke «neue Volksmusik» herauskommen will. Überhaupt nicht gerne in eine Schublade gesteckt werden will. Und es nimmt im Gesamteindruck auch nicht viel Raum ein.
Ein erfrischender Umgang mit der Bläsertradition in der Schweiz– ab und an kommt auch ein Akkordeon zum klingen – schmunzelnd, und vor allem musikalisch witzig gestaltet, und überzeugend gespielt.
Dieser Höreindruck kann am Samstag 22.4.23 an den Stanser Musiktagen auf dem Dorfplatz live überprüft werden!
Rating:
Mehr Infos über Schäbyschigg …