Der Songwriter Sessa verteilt in zwölf Songs ganz unterschiedliche Streicheleinheiten. Es sind Tagträume aus Watte, manchmal aus Zuckerwatte.
Es ist fast nicht vorstellbar, dass Sessa einst den Bass in lauten Rock-Combos gespielt hatte, damals noch unter seinem Taufnamen Sergio Sayeg. Doch er lebte schon als Teenager – zwischenzeitlich in New York beheimatet – zwischen den Welten: Nachts die wilde Rock-Welt. Tagsüber jobbte er im Plattenladen «Tropicalia in Furs», wenn er nicht gerade als Fan durch die Plattenkisten blätterte. Er genoss die Erinnerung an die Heimat, an Samba und Bossa Nova. In diese Richtung entwickelte er denn auch selber seine Songs.
«Estrela Acesa» ist seine zweite, volle Produktion. Unterstützt wird er dabei vom Bassisten Marcelo Cabral, der in der Musikszene São Paulos im Umfeld von Méta Méta oder Criolo zuhause ist. Und von Perkussionist Biel Basile. Im Trio sind die Songs von Sessa berührend in ihrer Transparenz und spröden Verspieltheit. Doch der Songschreiber hat’s gerne etwas pompös, mit verhallten Chorstimmen, Streicher-Wolken und weiten Hallfahnen. So werden die Songs leider süss und fransen aus, werden verwechselbar.
Wer auf brasilianisches Liederschaffen aus den 60er Jahren steht, findet in Sessa einen psychedelischen Epigonen.
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