Der Erstling einer Band mit Star-Besetzung – mit einem Repertoire aus Coverversionen. Rock, Funk, Dub und Samba machen aus dem ungewöhnlichen Liederbuch eine filmischen Collage.
Es ist wie immer bei Seu Jorge: Was er macht hat was mit Film und Musik gleichzeitig zu tun, das eine gehört zum andern. So auch hier: Bassist Antonio Pinto lud ihn ein, einen Song für sein neustes Filmprojekt einzusingen. Die beiden kannten sich bereits aus den Zeiten von «City of God». Im Studio standen diesmal zwei weitere Ikonen aus der aktuellen brasilianischen Musikszene: Drummer Pupillo und Gitarrist Lucio Maia, beides Bandmitglieder von Nação Zumbi. Die Aufnahmesession für den einen Songs war so erfrischend, dass die vier gleich für ein ganzes Album und eine Tour zusammen spannten.
Dass sich Coverversionen in etwas Neues verwandeln können, hat Seu Jorge mit David Bowie Covers für den Film «The Life Aquatic» bewiesen. Bei Almaz stammen die Songs aus allen möglichen und unmöglichen Richtungen: Kraftwerks «The Model» trifft auf Michael Jacksons «Rock With You», dazwischen streift man Jorge Bens «Errare humanum est» oder Roy Ayers «Everybody loves the sunshine». Die musikalische Grundfärbung ist rockig-psychedelisch mit einem Hauch Samba. Die Soundwolken sind nicht durch Studiofirlefanz herbei produziert, sondern mit Gitarren, Hallspiralen und vielen Pedalen direkt eingespielt. Das tönt auch mal ungeschliffen und roh. Und als Seidenband verbindet die tiefe Stimme von Seu Jorge die Songs, schmeichelt, gurrt, rockt und tänzelt durch die Stile.
Bisher hat die Band erst ihr Potential angedeutet, aber noch nicht, in welche Richtung es denn gehen soll. Wahrscheinlich in alle gleichzeitig.
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