Traditionelle Lieder aus Aserbaidschan erhalten eine jazzige Interpretation von einer Sängerin, die wenig Berührungsängste und viel Ausdruckskraft hat.
Sevda wurde in eine Familie von Musikern, Autoren und Journalisten geboren. Bereits als Teenager stand sie, zusammen mit ihrer Schwester, auf der Bühne. Und sie wollte alles lernen, was mit der Stimme zu tun hatte, von traditionellen Gesangstechniken wie dem Mugam, über die Popwelt bis zum Belcanto. Musikalische Schubladen sind ihr ebenso unangenehm wie stilistische Eingrenzungen. Auch wenn sie nicht mehr Mitglied der Fusion-Gruppe «Rast» ist, arrangieren und spielen viele Jazz-Musiker auch auf dieser CD mit.
Traditionelle Melodien und Jazz können sich beissen, selbst wenn sie von Musikern gespielt werden, die Herz, abenteuerliche Harmonie-Ausflüge und Spieltechnik schön beieinander halten. Volksmelodien fühlen sich in komplexen musikalischen Welten einfach nicht immer wohl. Sevda aber schafft es meistens, die Brücke zwischen traditioneller Melodie und jazziger Begleitung zu schlagen. Die Vielseitigkeit ihrer Stimme, die Genauigkeit in der Intonation führen sicher durch das harmonischen Schlingwerk einzelner Arrangements, die manchmal etwas intellektuell-sperrig sind.
Das natürliche Hin und Her zwischen improvisierender Mugam-Tradition und jazziger Interpretation macht den Charme dieser Produktion aus.
- Ele Deme [audio:2009/08/ele-deme.mp3]
- Bana, Bana Gel [audio:2009/08/bana-bana.mp3]
- Elimi Biçaq Kesibidir [audio:2009/08/elimi.mp3]
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