Wenn die chinesischen Folkrocker Shanren aus Peking zurück in ihre alte Heimat Yunnan reisen und dort Melodien sammeln, dann entsteht ein Album wie dieses: farbig, lachend, festend.
Die Vier von Shanren haben die Silouette ihrer Heimat als Bandnamen gewählt: Berg-Leute. Denn die südwestliche Provinz Yunnan im Südwesten von China grenzt an Tibet, Vietnam und Laos und ist charakterisiert durch Hügellandschaften und hohe Bergzüge. Das eine Herz der Musiker schlägt für die westliche Rockmusik, Marke Led Zeppelin oder Red Hot Chili Peppers. Das andere für die Melodien ihrer Heimatprovinz.
Für diese Produktion haben Shanren ihre Wahlheimat Peking verlassen und sind nach Yunnan zurück gereist um Volkslieder zu sammeln. Die ausgewählten Songs mussten eines bieten: sie mussten biegsam sein. Man musste einen Rap einbauen, einen Reggae-Rhythmus unterlegen, oder die Melodie musste auch mal eine Hardrock-Gitarre verkraften können. Der rote Faden ist die Gassenhauer-Qualität dieser Folk-Melodien: zwei Mal hören und schon beginnt man mitzusummen, mitzusingen.
Ich hätte kaum gedacht, dass sich chinesische Melodien so schnell in meinen europäischen Gehörgängen einnisten und sich heimisch fühlen. Tun sie aber.
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