Simphiwe Dana – Kulture Noir

Simphiwe DanaSimphiwe Dana überrascht einmal mehr mit ihrem Mix aus Xhosa, Gospel und Jazz, gerade weil einige Songs etwas sperrig daher kommen.

Die dritte Produktion der Sängerin aus der Transkei verfolgt die einmal eingeschlagene Stilrichtung: Südafrika ja, aber den Blick auf die Gegenwart gerichtet. Auf die junge Kultur, die ihren ganz persönlichen Spagat zwischen der Tradition und all den Musikrichtungen, die aus dem Radio kommen, finden will, finden muss. Simphiwe Dana hat sich für den Jazz entschieden, verschmäht aber keineswegs poppige Arrangements und Sounds.

Es sind keine Songs, die ins lärmende Tages-Radio passen. Clubatmosphäre herrscht. Simphiwe zelebriert einige Melodien mehr, als dass sie sie singt. Das driftet dann manchmal in die Unverbindlichkeit, in die Klangmalerei ab. Je weiter die CD dreht, umso mehr wirkt der ruhige Grundton. Weniger in den an den klassischen Jazz angelegten Shuffle-Grooves, sondern dann, wenn unterschwellig die Xhosa-Rhythmen die Melodien tragen, oder  ein verschleppter Afrobeat dazu kommt. Unterstützt von wohldosiert arrangierten Begleitstimmen, seelenverwandten Gastmusikern wie Adam Glasser oder Bongeziwe, und spärlicher Instrumentierung gewinnen die Melodien an Gestalt, bei wiederholtem Anhören gar Ohrwurm-Qualitäten.

«Kulture Noir» ist ein Album, das man nicht zu jeder Tages- oder Nacht-Zeit anhören kann. Wenn die Stimmung aber passt, kann man in den Songs versinken.

Rating: ★★★★☆ 

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