Drei Freunde treffen sich am Bosporus, und weben einen stilübergreifenden Klangteppich aus Melodie-Fäden und jazzigen Improvisationen.
Jean-Pierre Smadja scheint voller Ideen und Energie zu sein. Noch ist sein DuOud-Album «Ping Kong» hoch in den Worldmusic-Charts, schon schickt er das nächste Projekt auf die Reise. Diesmal sind der französische Ausnahmetrompeter Erik Truffaz und der indische Tablaspieler Talvin Singh seine Gäste. Alle drei kennen das Territorium zwischen Melodie, Technologie und Improvisation bestens. Weitere Gäste sind der argentinische Tambor Minino Garay, der hier allerdings nur seine Stimme einbringt, und Streicher, Sänger und Computerwizards aus Smadjs Wahlheimat Istanbul.
Damit ist der Klangkosmos definiert: Hier eine Hookline, dort eine unisono gespielte Melodie, ein nicht zu starres Arrangement, eine Stimmung. Mehr braucht es nicht. Die drei Musiker sind alle exzellente Klangmaler. Sie hören einander gut zu, folgen sich in den improvisierenden Teilen, lassen viel Raum. In diesem Umfeld verlieren die Loops und Grooves der Technologie ihre Sterilität, werden zu Mitmusikern. Die Führung in den Melodien wechselt ständig. Es geht nicht um «jetzt hast du Platz für dein Solo»-Arrangements. Die drei mäandern ständig umeinander herum, solieren im Duett, im Trio, und treffen sich dann wieder auf einer gemeinsamen Melodie. Nicht alle Stücke sind für die Ewigkeit gemacht, aber die CD als Ganzes geht doch meilenweit über unverbindliche Lounge-Athmosphäre hinaus.
Drei Klangmaler laden zu einer Reise in eine Klangwelt, die sich irgendwo zwischen 1001 Nacht, Lounge und Jazzclub befindet.
- Toi Et Moi [audio:2009/09/Toi-et-moi.mp3]
- Passionée [audio:2009/09/passionée.mp3]
- Anarouz [audio:2009/09/anarouz.mp3]
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