Ein Weltbürger, ein Ge- und Vertriebener, immer unterwegs zwischen den Kulturen und Stilen: So Kalmery verknüpft funky Grooves mit musikalischen Anleihen und Farben aus allen Kontinenten.
Wenn man die Lebens-Reiseroute von So Kalmery in den letzten 50 Jahren nachvollzieht, kann man sich in etwa vorstellen, wie seine Musik tönt: Aufgewachsen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, vertrieben nach Zambia, in Kenia der erste Musik-Vertrag, Touren an der afrikanischen Ostküste, dann Kinshasa. Hier u.a. bei Papa Wemba tätig. Dann Paris, Ägypten, Australien und wieder zurück nach Europa. Heute soll er zwischen Europa und Guadeloupe hin und her pendeln.
So Kalmery definiert sich als Vertreter der Brakka Musik, und diesen Stil definiert er selber als so:
«Brakka is the music of origins and the origins of music. It is universal. It tells us a forgotten secret. It speaks to us about who we are. BRAKKA is the echo of our past, it the song of Mother Earth and of Africa, birthplace of humankind.»
Aus einem Pressetext von Rock Paper Scissors
Also die Quelle aller Musik, und gleichzeitig Philosophie, und gleichzeitig Tanz. Aber wie tönt das? Sehr funky, groovy. So Kalmery kommt wie die melodischere und entspannte Version von Keziah Jones daher. Statt einem vertrackten Blu-Funk gibt es ein paar Boogie-Grooves die direkt in die Beine fahren. Aus einzelnen Arrangements hört man deutlich die Lehrjahre in Australien heraus. Da ist viel Blues drin, die Gitarre steuert den Rocksound bei, die Melodien sind ohrwurmig. Gesungen wird in Swahili und Englisch, und die Texte liegen zwischen persönlicher Motivation, sozialkritischer Anklage und Aufforderung zum Tanz.
Auch wenn So Kalmery manchmal wie ein Rattenfänger tönt – seine Musik macht Spass und verbreitet gute Laune.
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