Söndörgő bewegen sich erneut auf fremdem Territorium. Ihre Entwicklung weg vom Lied, hin zur Komposition setzt sich in Zusammenarbeit mit dem Jazzsaxophonisten Chris Potter fort.
Es ist immer noch viel ungarisches Folk-Erbe in den neuen Melodien von Söndörgő. Zusätzlich jedoch bewegen sie sich in Richtung Jazz. Ihr Wegführer in dieser Entwicklung ist Chris Potter. Ein Saxophonist , der sowohl die seidenen Klänge seiner ECM-Zeit mitbringt, aber auch recht kantig ausfahren kann. Dass die Produktion auf Michael Leagues GroundUP Label erschienen ist zeigt, in welche Richtung sich die Musik, und die Musiker, entwickeln.
Söndörgő lassen sich von Potter gerne auf Abwege bringen, doch je länger die Scheibe dreht, umso stärker nehmen sie den kompositorischen Faden wieder in die eigenen Finger. Sie lassen hören, woher ihre Inspiration kommt: aus der vielfältigen, ungarischen Musiktradition. Nur eben so umgesetzt, wie es ihr Landsmann Béla Bartok einst vorgemacht hat: Inspiration, nicht Interpretation oder gar Kopie. Wenn man dazu noch vernimmt, dass die Aufnahmen in rund einem Tag im Kasten waren, muss man gleich nochmals den Hut ziehen. Grosses Kompliment an die Musik und die Musiker!
In der Kombination ergibt das ein Jazzalbum, aus dem klar herauszuhören ist, aus welcher Weltgegend die Musik stammt.
Rating:
Mehr Infos über Söndörgő …
Schreibe einen Kommentar