Sona Jobarteh

Sona Jobarteh live at Le Singe BielSona Jobarteh ist die erste Kora-Spielerin, die in der Tradition der Griot unterrichtet wurde. Was einst ein eklatanter Bruch mit der Tradition war ist für uns heute ein Glücksfall.

Sona Jobarteh ging einen langen Weg, bis sie die Kora als Instrument lernen durfte. Sie verbrachte als Kind viele Stunden im Hof ihres Vaters, hörte ihm und seiner Kora zu. Ihre erste Musikausbildung erhielt sie jedoch am London Music College in London, lernte Piano und Cello. Die Kora war zwar immer da, aber stand nie im Bereich des Lernbaren. Denn die Kora war ein Griot-Instrument in einer von Männern dominierten Kultur.

Als sie, 19jährig, sich dann doch jenem Instrument zuwandte, das sie leidenschaftlich liebte, sprang ihr Vater Sanjally Jobarteh über seinen Schatten. Rückblickend meint Sona Jobarteh:

Ich glaube, er hat einfach ausgeblendet, das ich ein Mädchen war. Für ihn war wichtig, dass ich an der Kora interessiert war.

Ein Journalist stellte ihm einst die Frage, wie es denn sei, seine eigene Tochter – entgegen der Tradition – zu unterrichten. Seine Antwort:

Als wir anfingen verlangte ich nur, dass sie dieses Instrument wirklich von Grund auf lernt und studiert. Es ging nie um eine Geschlechterfrage, sondern es ging immer nur um die Kora.

Sona Jobarteh ist eine Vielbeschäftigte. Sie reist mit ihrer Musik und ihrem Instrument nicht nur rund um den Globus, sondern ist auch Schuldirektorin der «Gambia Academy». Das ist ein Grund, warum sie kaum dazu kommt, neue Aufnahmen zu produzieren. Der andere ist: Sie ist eine Perfektionistin. Wer die junge Frau und ihren Weg zur Kora etwas näher kennen lernen möchte, dem sei der Podcast «Schülerin, Meisterin, Lehrerin» empfohlen.

Diskografie (Auszug)

2011: Fasiya
2011: Motherland (Soundtrack)
2015: Gambia (Single)
2022: Badinyaa Kumoo

Podcast

2018: Sona Jobarteh – Schülerin, Meisterin, Lehrerin

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