Songhoy Blues

Sie heissen Aliou, Garba und Oumar Touré – nicht verwandt! Sie gaben dem Songhoy Blues einen kräftigen Stromstoss, sind aber auch in leiseren Tönen zuhause.

Die drei Tourés stammen alle aus dem Nordosten von Mali, aus der Songhoy-Region am Ufer des Niger, zwischen Gao und Tumbuktu. Als anfangs der 10-er Jahre Islamisten die Region besetzten, Literatur und Musik verboten, Bibliotheken verbrannten und Instrumente zerstörten, flohen die drei nach Bamako. Dort trafen sie den Schlagwerker Nathanael Dembélé: Songhoy Blues war geboren.

Der britische Musiker Damon Albarn (Blur, Gorillaz, u.a.) entdeckte die jungen Rocker, als er auf Talentsuche in Bamako vorbeikam (Siehe auch Afrika Express presents: Maison des Jeunes) und brachte sie für erste Konzerte nach England. Von da an tourten die vier gleich mehrmals um den Globus.

Ihre Musik basiert auf dem Desert-Blues aus der Region – der bekannteste Vertreter war Ali Farka Touré (auch nicht verwandt). Leadgitarrist Garba war einst einer seiner Schüler. Doch als Band setzten sie den Blues unter Strom. Die ersten drei Produktionen erfuhren eine Steigerung in Sachen Härte und Rock-Energie. Einige Rezensenten nannten die Musik sogar «Afro-Punk».

Das Quartett durchlebte einen kurzen Bandumbau, Drummer Dembélé verliess die Band, und nach der unfreiwilligen Covid-Pause kehrte das Trio mit einer akustischen Hommage an ihre Heimat und dessen Liederbuch zurück. In Zukunft sollen die Gitarren aber wieder mit Strom gefüttert werden …

Diskografie (Auszug)

2015: Music In Exile
2017: Résistence
2020: Optimisme
2025: Héritage

Reportage

2019: Babel Med, Marseille, 1.Konzertabend

 

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