Souad Massi – Ô Houria

souad-massi-houriaSie sagte schon immer, dass sie Chansons mit arabischen Texten und Melodien schreibe. Das aktuelle Album setzt auf die französische und amerikanische Seite der algerischen Songschreiberin.

Etwas härter kritisierend müsste ich schreiben: Souad Massi verabschiedet sich von der Weltmusik und macht jetzt Pop-Chansons. Nur: Sie hat schon immer Pop-Musik gemacht. Am Anfang mit ihren Formationen zwischen Flamenco und Hardrock. Erfolgreich wurde sie mit ihrer persönliche Mischung von mediterranen, magrebinischen Melodien und Texten, eingepackt in Chanson-Arrangements. Jetzt setzt sie andere Prioritäten, das Chanson zuerst, die arabischen Farben an zweiter Stelle.

Mitbestimmend für diesen musikalischen Richtungswechsel sind Francis Cabrel – er spielt auf den Aufnahmen mit, und singt mit Souad ein Duett – und vor allem sein Gitarrist und momentaner Produzent, Michel Françoise. Dieser bezeichnet sich selber als musikalischer Handwerker, und seine Handschrift ist klar spürbar. Die Ouds spielen wie Gitarren, statt Derbuka gibt’s Schlagzeug, gerade Rhythmen überwiegen, französische Texte nehmen zu. Aber über all diesen Neuerungen geht der Charme verloren, der die älteren Alben von Souad Massi auszeichnete. Jetzt sind es „normale Songs“ mit „normalen Melodien“ und mit teilweise algerischen Texten geworden. Die ganz persönliche harmonische Grenzwanderung zwischen den Klang-Kulturen hat Souad aufgegeben.

Das Album zeigt den Willen, eine neue Richtung in der musikalische Karriere einzuschlagen. Ob die Ausrichtung stimmt?

Mehr über Souad Massi…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..