Souad Massi ist mit diesem Album zu ihren Wurzeln zurückgekehrt: Gitarre, Stimme – und viel Sehnsucht und Wehmut in den Melodien.
Wer Souad Massi kennt war vielleicht erstaunt, als diese Scheibe im letzten Herbst erschien. Auch ich fragte mich: Ist das eine Kehrtwende, ein Neuanfang? Ich habe noch die Alben «Deb» und «Mesk Elil» im Ohr; doch das war vor über 15 Jahren. Dazwischen entstanden ein Pop-Album (fraglich), und ein Konzept-Album (sehr erfreulich). Oumniya jetzt ist eine Art Rückbesinnung, ein Wiederfinden.
Souad Massis Stärke ist ihr Songwriting. In zehn Chansons singt sie von den Lehren, die das Leben einem aufzwingt. Von den Momenten, die einem an der Existenz und der Liebe zweifeln lassen, von den Gefühlen, die daraus entstehen. Auch von der Erkenntnis, dass es immer irgendwie weiter geht, selbst wenn die Erinnerung einem den Lebensmut und das Herz zuschnüren. Mandoline, Perkussion und Geige und ab und an eine Chorstimme umrahmen die Sängerin und ihre Gitarre, unaufdringlich, song-dienlich. Im Zentrum stehen Melodie und Stimme – und die berühren.
Oumniya ist ein melancholisches Album und die Songs führen Souad Massi dorthin zurück, wo sie anfing. Sie ist Raoui – die Geschichtenerzählerin; etwas älter, gelassener und weiser geworden.
Rating:
Mehr Infos über Souad Massi…
Schreibe einen Kommentar