Sowal Diabi ist ein Projekt, das sich mit Migration auseinandersetzt, vor allem aber mit Kulturaustausch als Bereicherung für alle Beteiligten.
Die Liste der musikalischen Aushängeschilder von Sowal Diabi ist noch länger als im Titel angegeben. Die Scheibe nennt als Interpreten und Interpretinnen nämlich Arat Kilo, Mamani Keïta, Aida Nosrat, Sogol Mirzaei, Rusan Filiztek, Siar Hashimi – und die Geschichte dieses Projekts ist ebenso lang und vielschichtig.
Alles begann mit einer Idee von Saïd Assadi, der in Brüssel, Belgien, ein Projekt startete mit dem Namen Sowal Diabi – Sowal heisst «Frage» auf Persisch, Diabi «Antwort» auf Bambara. Dieses Projekt brachte Kreative aus allen Bereichen von Musik über Film bis zu Mode und Theater zusammen. All jene Künste, welche Menschen auf der Flucht oder ins Exil mit sich nehmen. Die Absicht war es zu zeigen, wie reichhaltig diese Künste sind, und wie sie uns, den Westen, bereichern können.
Die Idee kommt ins Rollen
Aus diesem Projekt heraus entstand im Rahmen des Kongresses «Culture for the Future» 2019 eine Abschlusszeremonie. Und aus diesem Auftritt heraus kristallisierte sich das Musikprojekt mit eben diesem Namen. Der Untertitel des Projekts, «From Kabul to Bamako», zeigt die musikalische Reiseroute, auf der sich die einzelnen Musiker trafen, austauschten, voneinander lernten.
Die Stimmen der Frontleute Mamani Keita, Aida Nosrat und Ruşan Filiztek sind von Natur und von der Ausbildung her ganz unterschiedlich. Und doch gelingt es, vor allem den Sängerinnen, aufeinander zuzugehen, Gemeinsamkeiten zu finden. Die sechs Musiker von Arat Kilo sind biegsam genug, um sich als Band zwischen den Melodien des Nahen Ostens, und den Grooves aus Westafrika ihre eigene Seele, die irgendwo in Äthiopien verankert ist, einzubringen. Tabla und Târ fügen sich bestens in den Gesamtklang ein. Auch der Filmemacher Barmak Akram bewegt sich für einmal im musikalischen Umfeld.
Dieses Projekt ist ein weiterer Beweis dafür, dass der kulturelle Austausch nicht zu einer Verdrängung der Eigenheiten, sondern zu einer Bereicherung durch Gemeinsamkeiten werden kann.
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