Fünf Frauen treffen sich in Thessaloniki und singen zusammen. Das alleine wäre nicht aufregend. Aber wie sie das tun schon – reinhören!
Die fünf Frauen haben alle eine längere Biografie in den verschiedensten musikalischen und dramatischen Berufen zwischen Konservatorium, Film und Theater. Ihre Familien stammen aus Bulgarien, Albanien und Griechenland. Wer jetzt den Schluss zieht: Bulgarien + Albanien + Frauenchor = Polyphonie hat nur die halbe Rechnung. Denn da ist viel Griechenland und viel Klassik mit im Spiel. Was ich damit sagen will:
Dieser Chor pflegt nicht die „reibende Überschärfe“ der Stimmarrangements aus Bulgarien und Albanien. Hier ist die Polyphonie im klassischen Sinne arrangiert – der Wohlklang angestrebt. Die Lieder stammen mehrheitlich aus dem griechischen Liederbuch. Die Frauen greifen auch auf Rembetiko-Lieder aus den 30er Jahren zurück.
Nun sind die sechs Stimmen abenteuerlich genug, und nicht gewillt, sich nur vor der Tradition zu verbeugen. Es darf auch mal überborden, musikalisch Schabernack getrieben und lustvoll die hehre Tradition über den Haufen gesungen werden (Beispiel: To Tango Tis Stringglas).
Live zu erleben in der Schweiz in der kommenden Woche, am Mediterranean Music Festival in Baden, Bern und Zürich. Stringless stehen am Donnerstag in Zürich und am Freitag in Bern auf der Bühne.
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