Dieser bunte Haufen namens Šuma Čovjek hat sich noch ein paar weitere Farben zugelegt und segelt neuerdings auch unter französischer Flagge.
Das serbisch-algerisch-schweizerische Songschreiber-Trio legt die erste ausgewachsene Produktion vorgelegt. Mit einer deutlichen Verschiebung der Einflusssphären. Klar ist das Balkangebläse nach wie vor ein oft eingesetzter Antriebsmotor der Grooves, doch melodisch hat sich einiges getan. Weniger in der Sprachvielfalt, die reicht noch heute von Serbisch bis Arabisch. Doch der frankophone Einfluss hat zugenommen – das hat man davon wenn der eine Frontmann aus dem Balkan stammt, der andere aus dem frankophon-algerischen Kulturkreis.
Neben Gebläse-Groove also auch Chanson – weniger die bluesig-geschmeidige Variante einer Zaz, sondern eher die ruppig-agitatorische Version von Zoufris Maracas, inkl. einer Portion Jacques Brel. Geblieben ist die Sprachdurchmischung, auch innerhalb der einzelnen Songs. Auch geblieben ist die positive Grundstimmung der Songs, selbst wenn heikle Themen angegangen werden: Heimweh, Niedergeschlagenheit, Zerrissenheit. Ein Mittel dagegen kennen sie auch: Tanz! Bewege Füsse und Herz!
No Man’s Land ist ein Statement von Musikern, die in ihrer Musik und aufgrund ihrer Herkünfte Schubladen und Grenzen schon lange nicht mehr akzeptieren. Ganz schön unschweizerisch.
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