Das neapolitanische Lied wird von Suonno d’Ajere gut gepflegt, und auf dieser zweiten Produktion auch ein bisschen entführt, z.B. nach Paris, oder in Hafenkneipen.
Ein Liederbuch ist nie fertig geschrieben, schon gar nicht wenn es aus Neapel stammt. Die drei MusikerInnen von Suonno d’Ajere öffnen den Zweitling denn auch gleich mit einem eigenen Lied. Nur um dann wieder in Neapels Liederbuch durch die Jahrzehnte zurückzublättern. Die Mehrheit der Lieder stammt aus den 50er Jahren, einzelne haben bereits ein ganzes Jahrhundert auf dem Buckel. Und eines gerade mal zwei Jahre.
Doch Zeit spielt hier eine untergeordnete Rolle. Das liegt auch am geschickten Mix von Melodien, die etwaige Klischee-Vorstellungen, wie den Neapel mal geklungen haben sollte, leise parodieren. Zudem werden die italienischen Lieder nach Paris entführt, oder über den Atlantik geschickt. Swing, Calypso und Bluenotes mischen sich in’s Repertoire. Schliesslich ist Neapel auch eine Hafenstadt. Dazu kommt ein Kurzauftritt eines Streichquartetts, Raiz und die Sorelle Marinetti in Gastauftritten am Mikrofon, eine elektrische Gitarre, und mit Irene Scarpato eine Sängerin, die ihre Interpretationen gerne mit einer rechten Prise theatralischen Humors würzt.
Die zweite Produktion von Suonno d’Ajere ist so geschnürt, dass das Korsett des neapolitanischen Liedes nicht zu eng wird.
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