Susheela Raman ist eine Weltbürgerin, als Person und als Musikerin. Die ersten vier Jahre wuchs sie in London auf, später in Sydney, doch sie blieb ihren südindischen und tamilischen Wurzeln immer treu. Ich habe den Eindruck, je mehr Susheela ihr musikalisches Netzwerk in der westlichen Welt ausdehnte, umso intensiver beschäftigte sie sich mit den unterschiedlichen Musikstilen Afrikas und Asiens.
Aufgewachsen mit klassischer, südindischer Musik gründete sie in den Teenager-Jahren eine Funk und Rock-Band. Dieser stilistische Spagat sollte auch ihre weitere Karriere inspirieren. Zurück in London begann sie Songs zu schreiben, u.a. für Bands des Asian Underground, wie die Realworld-Truppe Joy. Ihr treuer Wegbegleiter seit jenen Jahren ist Produzent/Gitarrist Sam Mills.
Abenteuer, Ekstase und Pop
Susheela Raman ist eine musikalische Abenteurerin. Sie interessierte sich für den Afrobeat genau so intensiv wie für die Musik der äthiopischen 60er und 70er Jahre oder für irische Balladen. Sie studierte weiterhin die Lieder und Gesangstechniken Südindiens, arbeitete aber gleichzeitig mit Qawali-Musikern aus Pakistan und Gypsy-Musikern aus Radjasthan. Musikalische Ekstase und tief empfundene Balladen finden gleichberechtigt Platz in ihren Konzerten.
Obwohl Raman und Mills ein Flair für Pop-Musik haben, ist die Sängerin der Pop-Falle immer entwischt. Mittlerweile ist Frankreich ebenso ihre Heimat wie England oder Südindien. Ihre jüngste Inspirationsquelle ist Gamelan, die traditionelle Musik Indonesiens.
Diskografie (Auszug)
2001: Salt Rain
2003: Love Trap
2005: Music for Crocodiles
2007: 33 1/3
2011: Vel
2013: Hal (mit The Mian Miri Qawwals)
2014: Queen Between
2018: Ghost Gamelan
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