Sväng haben in ihrer langjährigen Bandgeschichte immer Tangos gespielt, schliesslich sind sie Finnen. Jetzt werden sie konsequent.
Die Legende erzählt, dass wohl ein betrunkener Matrose um das Jahr 1910 herum den Tango von Buenos Aires nach Finnland brachte (das damals noch unter russischer Herrschaft war). Tatsache ist, dass der finnische Tango-Boom in den Kriegsjahren des zweiten Weltkriegs so richtig losging. Die melancholischen Melodien könnten die Nachwehen der russischen Besatzung sein, fanden aber auch in der Volksseele reichlich Nahrung. Kurz: Tango ist in die DNA der Finnen eingeprägt.
Sväng machten nun nicht einfach ein Tango-Album. Sie leisten Übersetzerdienste, denn die meisten Lieder waren mal – Lieder. Und da Sväng nur Mundharmonikas benutzen ging es darum, jene Emotionen, die üblicherweise von den Stimmen übertragen wurden, in die Interpretation einer Instrumentalband zu übersetzen. Und wie Eero Grundström in einem Podcast sagt: Ohne Einflüsse à la Piazzolla, oder Jazz, oder „von allem etwas mehr“ – sondern durch Emotion und Arrangement. Und wo die eine oder andere Tango-Farbe im traditionellen Repertoire untervertreten war, komponierte man im Stile der alten Meister Neues.
Sväng und Tango, das ist Seelenverwandtschaft. Als Nicht-Finne muss man allerdings aufpassen, dass man über die Dauer der Produktion nicht in leicht gefühlstaumelnde Melancholie versinkt.
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